Harry Potter Suite

Es endet alles. »Harry Potter« hat sein letztes Abenteuer überlebt. Zeit, die acht Episoden der Verfilmung von J.K. Rowlings Bestsellern auch musikalisch Revue passieren zu lassen. Die Produzenten wussten, dass ein solches Megaprojekt nur dann Erfolg haben kann, wenn sie mit den Besten arbeiten. Das fängt bei der Besetzung mit der Creme de la Creme der britischen Schauspielszene an und hört – last, but not least – mit der Musik auf. So lädt die an diesem Abend präsentierte Harry Potter- Suite auch dazu ein, anhand der Musik nicht die Heldentaten und das Erwachsenwerden des Zauberlehrlings wieder zu erleben, sondern auch den klanglichen Staffellauf von vier hervorragenden Komponisten. Wie die Filmserie so beginnt auch die Suite mit John Williams, der die Musik zu den ersten drei Teilen beigesteuert hat und so die Grundlagen für alle folgenden Scores gelegt hat. Allen voran gestellt, das vielleicht bekannteste Thema aus Harry Potter: das Hedwig’s Theme. Verspielt und ganz sanft im Stile einer Spieluhr orchestriert, wächst es über sich zu einem typischen Williams-Thema hinaus ohne seine ursprüngliche Leichtigkeit zu verlieren.  Es fließt in das zweite Williams-Thema Harry’s Wondrous World über, wo der Komponist die magischen Anlagen, die er schon im Hedwig Theme hatte noch  einmal steigert und die Augen, die vor lauter Staunen immer größer werden, geradezu greifbar macht. Der Brite Patrick Doyle übernahm den vierten Film. Als Zuhörer spürt man, dass sich die Hauptfigur verändert hat. So lebt Doyles Harry Potter-Musik auch nicht mehr von der noch zu entdeckenden magischen Welt, sondern viel mehr vom Abenteuer, sei es der Kampf gegen böse Mächte oder das Abenteuer des Erwachsenwerdens. In Harry in Winter präsentiert Doyle eine wunderbar romantische Note, während The Black Lake sich durch einen sehr düsteren Grundklang auszeichnet. Für die beiden letzten Filme wurde Alexandre Desplat einer der momentan gefragtesten Komponisten Hollywoods engagiert. Die zwei in dieser Suite zu hörenden Stücke Obliviate und Dragon Fight stammen aus jeweils einem der letzten Filme der Serie. Während es sich Harry Potter and The Deathly Hallows: Part 1 um die Beziehungen der drei Protagonisten untereinander dreht und die Musik daher viel inwendiger und persönlicher ist, ist bei Part 2 sowohl Musik als auch Handlung »Action«-orientiert.